Wohnungsneubau stagniert
Genehmigungszahlen von Januar bis November 2018 enttäuschend
„Der Anstieg der Wohnungsbaugenehmigungen zwischen Januar und November 2018 um 1,3 Prozent ist enttäuschend. Der Wohnungsneubau stagniert. Das Ziel, 375.000 bzw. 400.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, wird 2018 und 2019 deutlich verfehlt“, kommentierte der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes (DMB), Lukas Siebenkotten, die jetzt veröffentlichten Genehmigungszahlen des Statistischen Bundesamtes. „Zwar sind die Genehmigungen im Mehrfamilienhausbereich mit 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich gestiegen, knapp die Hälfte dieser Genehmigungen entfällt aber auf neue und teure Eigentumswohnungen. Der Neubau von Mietwohnungen, insbesondere bezahlbaren Mietwohnungen, hinkt weit hinter dem Bedarf zurück.“
Nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes wurde von Januar bis November 2018 der Neubau von 274.585 Wohnungen in Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern genehmigt - 1,3 Prozent oder 3.551 mehr als im Vorjahreszeitraum.
Im Mehrfamilienhausbereich wurden 162.023 neu genehmigt - 4,5 Prozent oder 7.042 Wohnung mehr als im Vorjahr. Von diesen 162.023 neu genehmigten Wohnungen waren 76.721 Eigentumswohnungen.
Klassische Mietwohnungen in Mehrfamilienhäusern wurden damit nur 85.302 neu genehmigt, gegenüber 83.559 im Vergleichszeitraum 2017. Das ist ein Zuwachs von 1.743 Mietwohnungen.
Siebenkotten: „Der Wohnungsneubau reicht nicht aus, um die hohe Nachfrage, insbesondere nach bezahlbaren Mietwohnungen, abzudecken. Wir brauchen mindestens 200.000 neue Mietwohnungen pro Jahr, davon 100.000 Sozialwohnungen, um die Wohnungsmärkte mittelfristig zu beruhigen. Bis dahin sind verbesserte mietrechtliche Rahmenbedingungen notwendig, um einen weiteren drastischen Anstieg der Mieten zu verhindern.“