Vonovia scheitert mit Übernahmeversuch
Mieterbund: Gefahr einer übergroßen Marktmacht abgewendet
Deutschlands größter Vermieter Vonovia ist mit dem Versuch, die Deutsche Wohnen zu übernehmen gescheitert. Der Deutsche Mieterbund (DMB) hatte die breitere Konzentration auf dem deutschen Wohnungsmarkt abgelehnt.
„Die Gefahr einer übergroßen Marktmacht und eines entsprechend großen politischen Einflusses ist vorerst abgewendet“, kommentierte der Bundesdirektor des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten, den gescheiterten Übernahmeversuch von Vonovia. „Die ‚Elefantenhochzeit‘ von Vonovia und Deutsche Wohnen hätte weder für den Wohnungsmarkt noch für den Mieter irgendwelche Vorteile gebracht.“
Der Deutsche Mieterbund fordert Vonovia und Deutsche Wohnen jetzt auf, sich endlich um die bestehenden Wohnungsmarktprobleme und die Probleme in ihren Wohnungsbeständen zu kümmern. „Deutschlands größte Vermieter müssen endlich in den Neubau von Wohnungen investieren, ihre Wohnungsbestände kurzfristig und ordnungsgemäß instandsetzen und sozialverträgliche, bezahlbare Modernisierungen vornehmen. Wir stehen jederzeit für Gespräche und konkrete Vereinbarungen zur Verfügung“, sagte Siebenkotten.
Die Forderungen und Erwartungen des Deutschen Mieterbundes sind:
- Lokale Bestandsverwaltungen mit kompetenten, für die Mieter/innen kostenlosen Ansprechpartner/innen der Vonovia für alle Bereiche,
- ordnungsgemäße Instandhaltung der Wohnungsbestände und eine schnelle Beseitigung aller gemeldeten Mängel im Haus und in den Wohnungen,
- energetische und altengerechte Erneuerung der Wohnungsbestände, ohne dass es zu finanziellen Überlastungen und Verdrängungen der Mieter/innen kommt,
- die Beendigung nicht gerechtfertigter Mieterhöhungen und Kostensteigerungen,
- korrekte, transparente und rechtzeitig belegte Betriebskostenabrechnungen,
- vertraglicher Schutz aller Mieter/innen vor Kündigungen wegen Eigenbedarfs (im Falle eines Weiterverkaufs) oder nicht angemessener wirtschaftlicher Verwertung,
- die Beschäftigung von qualifiziertem Personal in ausreichender Anzahl und unter Tarifbedingungen,
- soziales Quartiersmanagement und eine sensible Belegungspolitik unter Beteiligung der Mieter/innen und Anwohner/innen sowie eine Zusammenarbeit mit den Kommunen bei der sozialen Stadtentwicklung,
- keine Veräußerungen von Wohnungsbeständen an Weiterverwerter oder andere Finanzinvestoren.